Vogel des Jahres

Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) wurde zum Vogel des Jahres 2011 gewählt.
Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV), NABU-Partner in Bayern, wählen jedes Jahr eine Vogelart zum Vogel des Jahres, um gezielt diese Art zu schützen. 2011 ist es der Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus), der oftmals mit dem noch häufigeren artverwandten Hausrotschwanz verwechselt wird. Der Bestand dieses ca. 14 cm großen Sängers wird in Deutschland nur noch auf ca. 110.000 bis 160.000 Brutpaare geschätzt. Noch vor 30 Jahren war er etwa drei- bis viermal so hoch. Im Sommer finden die Vögel immer weniger Lebensraum. Auf ihren Zugwegen zu den Trocken- und Feuchtsavannen nach Zentralafrika werden sie Opfer von Singvogeljägern und Dürreperioden. Sterile Rasenflächen, fremdländische Gehölze und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln engen ihre Verbreitung ein. Der bevorzugte Lebensraum - alter Streuobstwiesenbestand in Dörfern und an Stadträndern fällt heutzutage vor allem den Neubauerschließungen und der modernen Landwirtschaft zum Opfer. Auch viele andere Vogelarten, wie z. B. Steinkauz, Wiedehopf, Wendehals, Halsbandschnäpper und Grünspecht, die diese Lebensräume zum überleben dringend benötigen, sind davon betroffen. Sie weichen nicht auf andere Lebensräume aus. Das Gartenrotschwanzmännchen fällt sogleich mit seinem feuerroten Schwanz und der orangefarbenen Brust auf, die sich scharf von der schwarzen Kehle abhebt. Das Schwarz reicht um die Augen und bis knapp über den Schnabel. Die Stirn zeigt ein weißes Band. Gartenrotschwanzweibchen haben ein beige-weißes Brustgefieder mit einem Hauch Orange. Ihr Rücken ist graubraun gefärbt. Im Morgengrauen stimmt der Gartenrotschwanz als einer der ersten das Vogelkonzert an. Der unverwechselbare Gesang ist schwermütig und die Strophe wird fast immer durch ein gezogenes „hüit" eingeleitet. Bei der Futtersuche ist der Gartenrotschwanz bis zu 18 Stunden täglich auf Insektenjagd. Oft kann man ihn auf einer Ansitzwarte beobachten, wo er auffällig mit seinem Schwanz wippt.
Gartenrotschwänze sind Höhlenbrüter. In Baumhöhlen, Fels- oder Mauerlöchern, bevorzugt mit großer öffnung in etwa 2 bis 5 Meter Höhe, baut das Weibchen ein lockeres Nest aus verdorrtem Gras, Moos, Wurzeln, Haaren, Federn oder Fasern. Anfang bis Mitte Mai legt es sechs bis sieben glänzend grünlich-blaue Eier mit einer glatten Oberfläche, welche etwa 14 Tage lang bebrütet werden. Nach weiteren 14 Tagen fliegen die Jungvögel aus und werden danach noch eine Woche weiterhin von den Eltern gefüttert. Um dem Mangel an natürlichen Bruthöhlen abzuhelfen, kann man künstliche Nisthilfen anbieten. Die Vögel bevorzugen Nistkästen mit hochovalem Flugloch oder besser noch mit 2 Fluglöchern, da sie es im Nistkasten ziemlich hell lieben und gern aufrecht durch das Flugloch schlüpfen.


Wenn Sie mehr über Gartenrotschwanz erfahren wollen, empfehlen wir diese Internetseite -> www.Nabu.de